Holger ruft an ... wegen Türkei und Pressefreiheit

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12.300 Euro und 1.000 Euro Verfahrenskosten, so viel soll die Türkei dem Journalisten Deniz Yücel zahlen. Das hat in dieser Woche der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschieden. Die Summe soll Yücel dafür entschädigen, dass er von Februar 2017 an ein Jahr lang in der Türkei im Gefängnis sitzen musste. Vier Jahre nach seiner Entlassung ist die Freude des gebürtigen Flörsheimers über das Urteil getrübt. Ihn wurmt es, dass das Gericht kein politisches Motiv für seine Inhaftierung feststellen wollte. Und er sorgt sich um die Journalist*innen, Kulturschaffenden und Politiker*innen, die anders als er noch immer in Haft sind — in dem Land, das auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen auf Platz 153 von 180 steht. Mit Holger Klein spricht Deniz Yücel diese Woche über seine Arbeit, seine Haft und die Zeit danach. Der Korrespondent der „Welt“ und Präsident des deutschen PEN-Zentrums erläutert, warum das Urteil des Menschenrechtsgerichtshofs eigentlich auch ein Erfolg für die Türkei ist, warum der türkische Präsident Erdogan seiner Ansicht nach wie ein Gangster tickt und warum es in der Türkei fast keine freien Medien mehr gibt.

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