She Drives Mobility #58 - Zu Gast: Volksentscheid Berlin autofrei
she drives mobility - Un pódcast de Katja Diehl - Domingos
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Wir fahren an ruhige Orte, um uns zu erholen - weil der Lärm, Dreck und Platzmangel der Stadt uns stresst. Warum eigentlich? Wäre es nicht viel schöner, wenn auch die Stadt ein Ort ist, der sich wie Urlaub anfühlt? Eine lebenswerte Stadt stellt die Menschen in den Mittelpunkt. Eine Stadt, die sich nicht mehr an den Schnellsten und Stärksten orientiert, sondern an den Langsamsten und Schwächsten: Radfahrende, zu Fuß Gehende, Kinder und ältere Menschen. Ein Berlin mit weniger Autos lädt ein zum Spazieren und draußen Sein. Parkplätze werden zu Blumenbeeten, Kinder spielen auf der Straße, Menschen verweilen in Cafés an der großen Straße, Nachbar*innen treffen sich im neu entstandenen Kiezpark. Es gibt keine Staus, die Luft ist frisch und klar. Eine aufregende Großstadt, aus der man nicht fliehen muss, um einen Moment der Ruhe zu genießen. Öffentlicher Raum in der Berliner Innenstadt ist ein wertvolles und knappes Gut. Er sollte für alle nutzbar sein. Auch die Straße ist für alle da und sollte nicht nur von Wenigen befahren und zugeparkt werden. Autos beanspruchen parkend und fahrend unverhältnismäßig viel Fläche. Diese Fläche wird dringend benötigt: für Bahn, Bus und Tram, für breitere Fuß- und Radwege, zum Spielen, für nachbarschaftliches Miteinander und öffentliches Leben. Flächengerechtigkeit bedeutet Umverteilung des öffentlichen Raums zugunsten derer, die sich gesund und klimafreundlich fortbewegen wollen. Und nein: Das heißt nicht, dass gar keine Autos mehr fahren dürfen. Diejenigen, die sie wirklich benötigen, werden sie auch weiterhin und dann viel angenehmer nutzen können. Besonders Kinder und Senior*innen sollen sich auf Berliner Straßen sicher fühlen können; andernfalls werden sie in ihrer Mobilität eingeschränkt, weil die Gefahr eines Unfalls oder die Angst davor zu groß sind. Eine autoreduzierte Innenstadt führt zu mehr Sicherheit auf Berliner Straßen. Ziel ist die strikte Umsetzung der Vision Zero (null Verkehrstote und Schwerverletzte). Zum Beispiel für Fahrten behinderter Menschen, für Fahrten im öffentlichen Interesse (Rettungs- und Pflegedienste, Polizei und Feuerwehr) und für den Transport schwerer Lasten (Umzüge, Wirtschaftsverkehr und große Lieferungen). In einer autoarmen Stadt ist genügend Platz, damit die wichtigen Autofahrten sicher und schnell genug sind. In unserem Gespräch erfährst du, wie du die Initiative unterstützen kannst, was sie sich zum Ziel gesetzt hat und warum es gerade im Superwahljahr bedeutsam ist, den Wunsch nach Verkehrswende gerade auch "von unten" zu demonstrieren.