Episode 79: Tag der Rache (Vredens Dag), 1943

Ein Filmarchiv - Un pódcast de Brockmann & Ecke

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Mitten im zweiten Weltkrieg im besetzten Dänemark inszeniert der schon lange etablierte Regie-Veteran Carl Theoror Dreyer ein Werk über Hexenverfolgung und radikaler Religionsauslegung in der frühen Neuzeit. Dabei beruft er sich auf einen echten Fall aus Norwegen, beziehungsweise bezieht sich auf ein Theaterstück, das diesen Fall verarbeitet hatte. Nach VAMPYR, noch 1932 in Deutschland gedreht, ist VREDENS DAG Dreyers zweiter Tonfilm. Seine Inszenierung übernimmt das Beste aus beiden Welten, um ein zutiefst unangenehmes Kinostück zu konstruieren, das in einer bedrückenden Düsternis und langsamen Rhythmus mit säkularem Blick ein zutiefst auf Glauben basierendes Gesellschaftssystem, in dem alle wie Täter und Opfer wirken, aber vor allem die Frauen potentiell mit dem Leben bezahlen dürfen. Wir reden über Dreyer als recht singulären Regisseur, wie er das Kunstkino Europas im Ganzen und Ingmar Bergman im Besonderen beeinflusst. Uns interessiert seine Strategie des sehr distanzierten Blicks, der sich den Figuren niemals identifiziert, seine Vermengung von zutiefst modernen, teilweise neuen Inszenierungsstrategien in der mise en scene in Verweisstrukturen in die Malerei mit schon jetzt vergessenen Elementen des Stummfilms, sowie den Effekt, Schauspieler mit melodramatischemText extrem reduktionistisch spielen zu lassen.

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