Episode 69: Sonatine, 1993

Ein Filmarchiv - Un pódcast de Brockmann & Ecke

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Ehrenwerte Yakuza im Tourbus: für eine Klimaanlage hat es nicht gereicht und die Sitzpolster sind abgeranzt, aber immerhin hat der Boss mitgedacht und jeder bekommt zur Abkühlung ein Eis oder eine leckere Limo. Klingt wie Klamauk, aber Takeshi Kitano inszeniert dieses Szenario in SONATINE so nüchtern und beiläufig, dass die Killerbande eher erbärmlich wirkt. Der ganze Film findet in einem solchen merkwürdigen Schwebezustand statt, zwischen Genrefilm und frühem Jim Jarmusch, Melancholie und Ulk. In unserem ersten Japanuary-Beitrag interessiert uns, mit welchen inszenatorischen Mitteln Kitano diese atmosphärische Uneindeutigkeit herstellt: mit Improvisation im Schauspiel und flacher Ausleuchtung, Frisbee-spielenden Yakuza im Urlaub und einer Gewaltdarstellung, die immer nur die schlimmen Effekte von Schießereien zeigt. Und dann eben doch den typischen Storywendungen des Yakuza-Films, auf die man in Sonatine aber eine Ewigkeit warten muss - und die dann von Kitano auf links gedreht werden.

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