Episode 162: Sträfling 3312 - Auf der Flucht (They Made Me a Fugitive / I Became a Criminal), 1947

Ein Filmarchiv - Un pódcast de Brockmann & Ecke

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In Folge 161 sind wir über eine Behauptung gestolpert, die man von vielen Regisseur*innen des klassischen Film Noir in Interviews liest: es sei ihnen gar nicht darum gegangen, einen stark ästhetisierten, hoch künstlichen Film zu drehen. Stattdessen sollten ihre Noirs realistisch sein, nüchtern, fast schon dokumentarisch. Dazu passt Alberto Cavalcantis THEY MADE ME A FUGITIVE (1947) hervorragend. Cavalcanti war ein Kosmopolit, in Brasilien geboren, aber dann lange Jahre Teil der europäischen Avantgarde. Besonders den frühen Dokumentarfilm prägte er als Nachfolger John Griersons bei der britischen GPO mit. Und diesen dokumentarischen Gestus - gleichwohl ein ganz anderer, als wir es vom Dokumentarfilm der Gegenwart gewöhnt sind - trägt er in seinen britischen Noir aus dem Jahr 1947. Wir versuchen zu rekonstruieren, was für Regisseure wie Cavalcanti wohl den Realitätseffekt des Noir ausgemacht hat. Wie "Cav", so nannte ihn die Filmcrew, nicht nur amerikanische Warner Brothers-Filme imitiert, sondern einen ganz eigenen Realismus entwickelt: mit ruppigem Schnitt, großem Bewusstsein für die britische Klassengesellschaft und brüchiger Dramaturgie. Auf unserer Homepage findet ihr noch drei Links zu britischen Dokumentarfilmen der Zeit.

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