Episode 101: Der weite Ritt (The Hired Hand), 1971

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Den Western runterdampfen, bis nur noch fünf, sechs Plot Points übrigbleiben: Peter Fondas offizielles Regiedebüt von 1971 ist eine Übung in kunstvollem Minimalismus. Der Cowboy, den Fonda hier spielt, ist vor sieben Jahren vor seiner Verantwortung als Familienvater davongelaufen und hat in der Prairie die Freiheit gesucht. Jetzt hat er genug vom unbeständigen Leben und will es doch nochmal mit seiner Frau Hannah (Verna Bloom) versuchen. Er bringt seinen besten Freund Arch (Warren Oates) mit auf die Farm. Aber eventuell holt ihn seine Vergangenheit als halber Outlaw wieder ein. Als einen Anti-Western hat man damals THE HIRED HAND in der Kritik gerne bezeichnet, aber das stimmt nicht: natürlich atmet Fondas Film aus jeder Pore Gegenkultur und enorme Skepsis gegen jede Form von Norm und Autorität. Aber gleichzeitig werden hier auch Konventionen des Genres fleißig erfüllt, sollen wir als Publikum vieles aus unserer Seherfahrung wiedererkennen. Aber nicht – wie sonst im New Hollywood so beliebt – als selbstreflexives Referenztheater. Wir unterhalten uns darüber, was Fonda von den movie brats der Zeit unterscheidet, wie THE HIRED HAND uns dazu bringt, über die Regeln und Normen des Westerns nachzudenken, gerade weil er sie erfüllt. Und schwärmen über Schauspiel und Vilmos Zsigmonds Kamera.

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