Episode 095: Jack rechnet ab (Get Carter), 1971
Ein Filmarchiv - Un pódcast de Brockmann & Ecke
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Michael Caine war wahrscheinlich nie unsympathischer, unerträglicher, aber auch schauspielerisch besser. Sein Jack Carter rechnet nicht einfach ab, wie der deutsche Titel behauptet, er bricht zu einer Vendetta gegen seinesgleichen und ultimativ gegen sich selbst auf. Mike Hodges erarbeitet mit seinem erfahrenen Kameramann Wolfgang Suschitzky ein schonungsloses, in seiner dokumentarischer Gestik direktes Bild der Arbeiterwelt in Newcastle an der Schwelle zur postindustriellen Gesellschaft und schaut dabei in eine unerträgliche Unterwelt zwischen Gewalt, Gambling und Pornographie, die die neue Not perfekt aufzunehmen und auszunutzen weiß. In dieser ist der Hauptcharakter der perfekte, nach außen coole Profi. Der Grundtext, neben der Romanvorlage, ist der seit den 60ern mehrfach im Film umgesetzte Text RED HARVEST von Dashiell Hammett, aber der Hardboiled-Trickster wird hier umformuliert: Caines Carter ist noch unerträglicher als die Organisationen, denn er kann sie nicht ausspielen, wenn er selbst sie perfekt verkörpert und in seiner Coolness alles verkörpert, was das dargestellte Übel ist.