Episode 070: Red Pier (Akai Hatoba), 1958

Ein Filmarchiv - Un pódcast de Brockmann & Ecke

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Was hat Takeshi Kitano, Regisseur unseres letztwöchigen Podcastobjekts SONATINE, in seiner Kindheit und Jugend eigentlich so im Kino gesehen? Wahrscheinlich Filme wie Toshio Masudas RED PIER: eine Yakuza-Ballade über den underboss Jiro (gespielt von Yujiro Ishihara, dem „Elvis Japans“). Jiro ist von Tokyo nach Kobe umgezogen und ein Yakuza alter Schule: gleichzeitig eiskalter Killer und nett zu kleinen Kindern, schlimmer Finger und Held der kleinen Leute. Außerdem machen ihn seine schiefen Zähne sagenhaft cool und unverschämt sexy. Jiro hat allerdings Probleme: ein Killer ist aus unbekannten Gründen auf ihn angesetzt, und er hat sich in die Schwester seines letzten Opfers verliebt. In Masudas RED PIER, einer Prestigeproduktion des Nikkatsu-Studios, prallen Welten aufeinander: das alte Kobe und die Coolness von Elvis und Jazz, romantisiertes Outlaw-Leben und die kapitalistisch geprägte Gegenwart. Masuda bedient sich derweil für seine atemberaubenden Scope-Kompositionen bei allem, was bis dato in der Filmgeschichte Rang und Namen hatte. Und Takeshi Kitano sitzt davor, gerade mal elf Jahre alt, und macht sich Notizen.

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